logo Computermuseum der
Stuttgarter Informatik
english français

Der LGP-30 läuft wieder ("Nr. 4 lebt")


Am 28.12.1999, um 20.45 Uhr war es soweit: Nach einer einmonatigen Putz- und Meßorgie haben wir alle Module wieder zusammengesteckt, und mutig auf die ´Ein´-Taste gedrückt. Und siehe da: Die Sicherung blieb drin, und nach den spezifizierten 100 Sekunden erschien tatsächlich die Registeranzeige auf der Oszilloskopröhre.

Als einziger Fehler zeigte sich bis jetzt ein Wackelkontakt in einer Röhrenfassung, der dazu führt, dass die Röhre nicht mehr geheizt wurde. Die Folgen sind leider doppelt fatal:
Erstens funktioniert der Rechner so natürlich nicht, zweitens wurden auf diese Weise vermutlich vor zwanzig Jahren fast alle Datenspuren auf der Trommel gelöscht [1]. Lediglich auf vier Spuren konnten wir noch lesbare Daten feststellen, die wir vor der Inbetriebnahme des Rechner ausgelesen und abgespeichert haben.

Nach einer viertelstündigen Unterbrechung, in der wir den Wackelkontakt lokalisiert und provisorisch beseitigt haben, haben wir wieder eingeschaltet und getestet. Natürlich haben wir noch nicht alle Befehle und Funktionen überprüft, aber die unten gezeigten Bilder sind sehr ermutigend. An diesem Abend war der LGP-30 ziemlich genau 2 Stunden in Betrieb.


Nach 20 Jahren: Das Bedienpanel im Betrieb


Der Akku nach Eingabe von 'u3w00'
Das ist der Befehl : 'Springe an die Adresse 3w00!'


Der Befehl wurde durch Drücken der Taste 'Befehl eingeben' in das Befehlsregister übernommen.


Die Taste 'Befehl ausführen' bewirkt, was sie soll:
Der Sprung wurde durchgeführt, der Programmzähler steht auf 3w00.

Nachträge:
[1] Wir wissen inzwischen, daß die Fragmente auf der Trommel der Rest ist, der nach dem Lauf des "LGP30 Acceptance Test" übrigbleibt. Dieser Test löscht u.a. die Trommel.