Der Bildschirm

Alle Bildschirmausgaben erfolgen auf dem eingebauten 5"-Bildschirm (s/w) und zusätzlich auf einem externen Monitor, falls einer angeschlossen ist.
Es können insgesamt 1024 Zeichen dargestellt werden, organisiert in 16 Zeilen zu 64 Zeichen. Jede Textzeile besteht aus 12 Bildzeilen, wovon acht die Zeichen enthalten und die unteren vier leer sind (siehe Organisation des Bildschirminhalts).
Die Anzeige kann lediglich die im 2048x16 ROS abgelegten Zeichen darstellen.

Beim Einschalten des Rechners kann die Heizung der Röhre kurz hell aufleuchten, auf jeden Fall aber sollte sie im Dunkeln schwach rötlich leuchten. Sollte die Anzeige trotzdem dunkel bleiben, sollte neben dem Helligkeitsregler an der Frontplatte der Regler für die Grundhelligkeit auf der Monitorplatine überprüft werden. Außerdem sollte geschaut werden, ob das horizontale Synchronisationssignal vorhanden ist, denn durch dieses wird mit Hilfe des Zeilenendtransistors und des Zeilentrafos die Hochspannung erzeugt. Ein Fehlen könnte auf einen Defekt des Graphikadapters oder auch des Prozessors (der den Graphikadapter initialisiert) deuten. Funktioniert ein externer Monitor, so liegt der Fehler an der Monitorplatine.

Der Graphikadapter

Der Graphikadapter befindet sich auf der Steckkarte G2.

Adressierung

Die Anzeige und der Lautsprecher (eigentlich ein Piezosummer) werden über den Device Address Bus adressiert und vom Prozessor über Bus Out und folgende Leitungen gesteuert: +start execute, -control strobe, -put strobe. Dabei zeigen -control strobe und -put strobe an, daß gültige Daten am Adreßbus anliegen.

Der Adapter reagiert auf Adresse 0 und F. Ein Steuerbefehl an Adresse 0 bei aktivem Bus Out-Bit 0 lädt die Jumperinformation in den World Trade-Latch. Dies geschieht auch beim Einschalten oder Neustart. Diese Information wird vom ROS-Adreßgenerator benutzt, um die 12 unterschiedlichen sprachabhängigen Zeichen darzustellen. Bei der Initialisierung des Adapters wird ein Steuerbefehl an Adresse F bei aktiviertem Bus Out-Bit 4 geschickt, um den Lautsprecher zurückzusetzen und die Anzeige zu aktivieren.

Steuerungen des Adapters

Der Graphikadapter erhält seine Daten über die Read Data Bus-Leitungen per Cycle Steal. Die erzeugten Signale werden an den Bildschirm geschickt, um die Zeichen darzustellen. Dabei gehen drei Signale an den internen Bildschirm und ein Signal (+monitor composite video) an die BNC-Buchse für den externen Monitor.

Die internen Zähler

Die acht Bit breiten Zeichen sind als Muster aus sieben verschiedenen Bits gefolgt von einem 0-Bit im 2048x16-Display-ROS abgelegt. Diese acht Bits werden mit zwei weiteren 0-Abstandsbits bei jeder Erhöhung des Zeichenzählers in ein 10-Bit-Schieberegister geladen. Die Adresse des 8-Bit-Musters wird über das Display Data-Register, das das Zeichen auswählt, und den Zeilenzähler, der die entsprechende Bildschirmzeile auswählt, ermittelt.

Wenn der Elektronenstrahl mit der linken oberen Ecke beginnt, werden die drei Zähler (Textspalte, Textzeile, Bildzeile) auf 0 zurückgesetzt. Auf dem Storage Address-Bus liegen Informationen zu den Textspalten- und -zeilenzählern sowie zu den Schalten REGISTER-ANZEIGE und L32-64-R32 an.

Die ersten zwei Bytes werden aus dem RWS in das Display Data-Register geladen. Da die zwei (Zeichen-)Zähler auf 0 sind, wählt das gerade Byte die erste 8-Bit-Zeile im 2048x16-ROS aus, das dann in das Schieberegister gelangt.
Die 10 Bits werden der Reihe nach ausgelesen und dienen als Hell-/Dunkelsteuerung des Elektronenstrahles.
Danach wird der Zeichenzähler um eins erhöht.

Das ungerade Byte wählt das folgende Zeichenmuster aus. Nach der Ausgabe wird der Zeichenzähler wieder erhöht. Da er jetzt gerade ist, werden die nächsten zwei Bytes aus dem RWS gelesen. Diese Prozedur wiedeholt sich für alle 64 Zeichen.
Jetzt ist die erste Bildzeile komplett; der Zeichenzähler wird wieder auf 0, der Adressbus auf die Basisadresse gesetzt und der Bildzeilenzähler wird 1. Diese gesamte Prozedur wird für eine komplette Textzeile wiederholt.

Nachdem der Bildzeilenzähler den Wert 12 erreicht, wird er auf 0 gesetzt und der Textzeilenzähler um 1 erhöht. Die Basisadresse wird um 64 erhöht, um die nächste Textzeile auszulesen.

Wenn das Bild komplett aufgebaut ist, springt der Elektronenstrahl zurück; währenddessen laufen die Zähler weiter. Wenn der Strahl oben links angekommen ist, beginnt alles wieder von vorne.

Die I/O-Leitungen zum eingebauten Monitor

Bei schwarzen Zeichen auf weißem Grund gelangt das Videosignal an die Kathode. Überall, wo Informationen dargestellt werden, wird der Strahl dunkelgesteuert. Ohne Informationen ist der Schirm deshalb komplett weiß.

Bei weißen Zeichen auf schwarzem Grund steuert das +machine video-Signal den Strahl dunkel, außer an den Stellen, wo ein Zeichen dargestellt werden soll. Ohne Signal ist der Schirm folglich schwarz.

Die Leitung -external vertical sync geht direkt zur Bildschirmplatine, sie dient zur Vertikalsynchronisation. Ohne dieses Signal läuft das Bild durch.
Analog dazu funktioniert die +external horizontal sync-Leitung für die Horizontalsynchronisation. Wenn dieses fehlt, ist der Schirm schwarz.

Cycle Steal-Steuerleitungen

Sowohl der Graphikadapter als auch der Prozessor greifen über den Storage Read/Write-Bus auf das RWS zu. Die Koordination zwischen den beiden erfolgt über die Cycle Steal-Leitungen.

Die -display request-Leitung wird vom Adapter benutzt, einen Cycle Steal anzufordern, wenn er für weitere zwei Bytes bereit ist. Der Prozessor aktiviert daraufhin seine -stolen cycle next-Leitung, dabei wird -display request deaktiviert, damit der Adapter höchstens jeden zweiten Zyklus "stehlen" kann.

Während des Zyklus aktiviert der Prozessor -stolen cycle und legt die zwei adressierten Bytes auf den Bus. Die Leitung leitet auch die Daten vom Bus in das Display-Register des Adapters.

Mikroinstruktionen werden ohne Cycle Steal schneller ausgeführt. Deshalb kann per Mikrobefehl die I/O display off-Leitung gesteuert werden, um dies zu verhindern. Dabei wird jedoch der Schirm abgeschaltet und es leuchtet die IN BETRIEB-Anzeige.

RWS-I/O-Leitungen

Die I/O-Leitungen vom Adapter zum RWS bestehen aus dem Storage Read/Write-Bus (Eingang) und dem Storage Address-Bus (Ausgang) (siehe Datenflußdiagramm und interne Struktur).

Die gelesenen Daten werden durch das display data-Register und das Zeichenregister doppelt gepuffert. Die Daten gelangen in das Datenregister beim Takt MCC3 und MCC4 bei aktivierter -stolen cycle-Leitung. Die Leitungen +C4 powered und +C5 powered leiten die Daten in das Zeichenregister.