Ferranti Argus 400
Hersteller: | Ferranti Ltd. |
Typ: | Argus 400 |
Baujahr: | 1965 |
Seriennummer: | 105 |
Technik: | DTL (MicroNOR II) 24 Bits seriell, Kernspeicher |
Und noch ein Computer der Kategorie Wahrscheinlich der Letzte seiner Art
Bisher (Stand 2023) ist über die Argus-Familie kaum etwas Technisches zu
finden. Und vom Argus 400 sind keine weiteren Exemplare bekannt.
Die Argus-Reihe von Ferranti war ursprünglich für den militärischen Einsatz konzipiert, was sich u.a. an der Bauweise mit Aircraft-Modulen zeigt. Zudem war sie für den harten Einsatz (z.B. Luftfahrt und Seefahrt) gebaut und entsprechend robust konstruiert, sowohl mechanisch als auch elektrisch.
Einige Details
Der Modulträger mit herausgezogener CPU
Der CPU-Einschub
Die Rückseite des CPU-Einschubs mit den Steckverbindern
Die Backplane im CPU-Modul
Man erkennt, daß die Backplane aus einer flexiblen Platte besteht. Dies ermöglicht es, die CPU wie ein Buch aufzuklappen. Weit kommt man allerdings nicht. Außer Messen kann man in dieser Stellung nicht viel machen. Zwar sind die einzelnen Platinen der CPU gesteckt, aber weiter kommt man dann nicht.
Die Rückseite einer Platine des CPU-Moduls
Die Wire-Wrap-Verdrahtung in der CPU
Und auf den beiden Bildern drüber sieht man den Grund warum. Auf einer CPU-Platine sind wiederum viele kleine Platinchen gesteckt, die die MicroNOR-ICs beherbergen. Und diese Platinchen können nicht gezogen werden. Die Stifte, die von ihnen kommen, sind auf der Rückseite der Backplane sowohl gewrapt als auch verlötet! Sollte also der Fall eintreten, eine CPU-Platine reparieren zu müssen, braucht es entweder unendlich viel Zeit und Geduld, oder man tauscht die gesamte Platine mit den Modulen.
Die MicroNOR-II ICs
Ein Blick seitlich auf die von Ferranti entwickelten Schaltkreise im achtpoligen
TO-5 Gehäuse. Im Wesentlichen enthalten sie ein DTL-NOR (daher MicroNOR).
Verglichen mit der zu der Zeit aufkommenden TTL-Logik von Texas Instruments
sind diese Gatter sowohl schneller als auch störunempfindlicher.
Eigentlich für Logikpegel von 4,5V entworfen (da noch vor TTL), konnten sie
aber auch problemlos mit 5V betrieben werden, um mit TTL-Logik kombiniert werden
zu können.