Zuse Z43 / Siemens 404-3
Hersteller: | Zuse K.G. / Siemens |
Typ: | Z43 / 404-3 |
Baujahr: | 1970 |
Technik: | TTL, Transistoren 40 kBytes Kernspeicher ROM für Mikrocode und Lader |
Neuzugang 9.10.2024 - der Inhalt der Seite ist unvollständig und vorläufig
Endlich eine Zuse
Es ist zwar keine Z22, die so schön zu unserem LGP-30 passen würde, aber dennoch, es ist ein Zuse-Rechner. Die Z43 ist der letzte Rechner, der von der Zuse K.G. entwickelt wurde. Zu dieser Zeit war die Firma bereits von Siemens geschluckt worden. Siemens hat dann ziemlich erfolgreich die sichtbaren Spuren vom Erfinder des Computers entfernt, daher steht auf der Anlage Siemens 404-3. Und später wußte kaum noch jemand, wer Konrad Zuse war. Aber Siemens war schon immer groß im Umlabeln fremder Produkte wie beispielsweise dem Intel MDS, welcher hierzulande als Siemens SME verkauft wurden.
Die Z43 ist ein recht einfacher Minicomputer mit einer Wortbreite von 16 Bits und mit 16 Universalregistern. 16 Bit Computer waren gerade erst am Aufkommen, wie die HP 2100-Serie oder der ebenfalls 1970 erschienene DEC PDP-11.
Umfang der Z43-Anlage:
- Rechnerschrank mit Frontpanel, Speicher, Peripheriesteuerungen und Netzteil
Auf der Rückseite des Schranks ist unten der Netzeingang mit Einschaltsteuerung und Netzfiltern. Hier werden auch die Peripheriegeräte mit ihren Netzkabeln angeschlossen.
Darüber ist der Rahmen mit der CPU, der Peripheriesteuerung und dem Speicher. Da darin maximal vier Kernspeichermodule à 8 kB (ja, Bytes, nicht Worte) Platz haben, ist ganz oben ein Erweiterungsrahmen mit einem weiteren Modul verbaut. Dies ergibt den Speicherausbau von 40 kB.
Auf der Vorderseite befindet sich unten das Netzteil - wohlgemerkt mit 400V Drehstromanschluß. Die Leistungsaufnahme der Maschine an sich ist recht gering und beträgt wohl nur einige hundert Watt. Dennoch hat man einen Drehstromtrafo verbaut, weil dies den Aufwand zur Siebung der Gleichspannungen nach den Gleichrichtern erheblich reduziert.
Dann kommt darüber der Rahmen mit der Plattensteuerung, sprich dem Controller für das Wechselplattenlaufwerk. Mittels Schaltern oberhalb des Rahmens lassen sich einzelne Plattenseiten schreibschützen.
Worauf wir etwas stolz sind ist der Einschub mit drei V.24-Schnittstellen. Die Platinen sind nicht von Zuse resp. Siemens gebaut worden, sondern es es ist eine Erweiterung von einer bis dato unbekannten Fremdfirma.
Und zu guter letzt: das Frontpanel - 16 Lämpchen für die Anzeige von Adressen/Daten, Start/Stop-Lampe und auch den entsprechenden Schaltern. - Drucker "Siemens Datenschreiber 200"
Der Drucker hat ein Typenhebeldruckwerk mit einer Geschwindigkeit von 22 Zeichen/Sekunde, was sehr beachtlich für diese Mechanik ist. - Wechselplattenlaufwerk von Siemens
Ein Stapel besteht aus drei Scheiben, das Laufwerk selbst besitzt 5 Köpfe.