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Stuttgarter Informatik
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Computermaus RKS 100


Bild: RKS 100 Gesamtansicht
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Hersteller:AEG Telefunken
Typ:RKS 100
Baujahr:1971
Technik:Rollkugelsteuerung elektromechanische Drehwinkelgeber
Preis:ca. DM 5.000,-

Mit dem Aufkommen höher auflösender elektronischer Graphikausgabegeräte, das waren zunächst entweder Oszilloskope, die mit zwei D/A-Wandlern im X/Y-Betrieb verwendet wurden, oder später auch Speicherbildröhren wie bei den Tektronix Graphikterminals, wuchs der Wunsch, auch graphische Eingaben in den Computer machen zu können.

Elektronische Bildwiederholspeicher, wie sie heute üblich sind, waren viel zu aufwendig, auch elektronische Kameras waren extrem teuer, und es wäre bei den Speichergrößen damaliger Computer auch nicht möglich gewesen, z B. ein komplettes Fernsehbild zu speichern, und dies schon gar nicht in Echtzeit.

Die RKS 100 von innen
Die RKS 100 von innen

Man erkennt die beiden Drehwinkelgeber und die Rollkugel. Sie hat etwa die Größe eines Tischtennisballes, ist aber hart und massiv wie eine Billardkugel.

Auszug aus einem frühen Prospekt

SIG 100-86
SIG 100-86

Abbildung des SIG 100 (Sichtgerät 100) in einem frühen Prospekt aus dem Jahr 1971.
Dazu heißt es im Text:

Eine der damals existierenden Lösungen für die graphische Dateneingabe neben Lichtgriffeln, Fadenkreuzen, Grafiktabletts und der ursprünglichen Rollkugel aus der radargestützten Luftraumüberwachung war die RKS 100. Dabei wurde die in der Tischplatte integrierte Rollkugel mit einem eigenen Gehäuse auf den Kopf gestellt.

Abbildung aus der Studienarbeit Nr. 4


In der Studienarbeit Nr. 4 mit dem Titel "Grafische Software zur Darstellung des Schachspiels" (Beginn: 15.10.1973, Ende: 24.6.1974), findet sich dieser frühe Screenshot des Schachfeldes auf dem SIG 100. Die Qualität ist, bedingt durch die damals zur Verfügung stehenden Fotokopiertechnik bescheiden. Diese Kopierer konnten keine schwarzen Flächen darstellen. Der eigentlich dunkle Bildschirmhintergrund ist daher hell, nur die helle Bildschirmaske bewirkt die dunkle Umrandung des Bildschirms. Die hellen Linien der Schachfiguren sind von einem schmalen dunklen Hof umgeben. Die freien hellen Felder des Schachbrettes werden durch drei helle Linien dargestellt. Da diese wieder von einem dunklen Hof umgeben sind, erscheinen die hellen Felder auf dem Foto paradoxerweise dunkler als die dunklen Felder. Auch der weiße König sieht deswegen dunkler aus, als der schwarze König.

Auf dem Schachcomputer
Auf dem Schachcomputer "CHESS MASTER" nachgestellt

Rekonstruktion der Schachdarstellung auf dem SIG 100


Aus der technisch sehr schlechten Abbildung in der Studienarbeit kann man allenfalls erahnen, wie das Schachfeld auf dem SIG 100 dargestellt wurde.
Aus der Beschreibung zu dieser Studienarbeit kann man entnehmen, mit welchen Vektoren die einzelnen Figuren und die Schachfelder gezeichnet wurden. Hier also der Versuch einer Rekonstruktion, wie das damals auf dem Terminal ausgesehen haben könnte.
Nach dem Foto wurde das Schachbrett gar nicht als solches gezeichnet, sondern lediglich die weissen Felder mit drei hellen Linien angedeutet. Bei den Figuren wurde durch zwei helle horizontale Linien zwischen weiß und schwarz unterschieden.