logo Computermuseum der
Stuttgarter Informatik
english français

Opta 539W


Bild:
Hersteller:Loewe Opta Radio A.G.
Typ:539W
Baujahr:1939
Seriennummer:18063
Technik:5-Kreis AM-Superhet (LW, MW) Röhren: ACH1, AF7, ABL1, AZ1 ZF: 486 kHz

Ein A-Röhren-Super mit einem etwas gewöhnungsbedürtigen Design, insbesondere mit der recht schmalen sehschlitzartigen Skala. Als Oszillator- und Mischröhre kommt die ACH1 im Hexodensockel zum Einsatz. Recht selten ist die ABL1 zur Demodulation, Regelspannungserzeugung und als Endstufe. Öfter anzutreffen sind in vergleichbaren Empfängern an der Stelle die Typen ABC1 bzw. AB2 und AL4.

Skala
Skala

Das Gerät im unrestaurierten Zustand

Außenansicht
Außenansicht

Innenansicht
Innenansicht

Restaurierung

Es gab einige Dinge zu tun. Am vertraktesten waren die ganzen festsitzenden Knöpfe und Kopfachsen. Die Achsen waren teils stark verrostet, so daß die Knöpfe darauf bombenfest saßen. Da half auch rütteln, drehen und WD40 nicht viel, sondern starkes Erhitzen der Achse beim Wellenschalter und Ausbohren der Madenschraube beim Klangschalter (Vorderseite links). Außerdem war das Skalenseil gerissen, weil der Drehkondensator festsaß und das Seil zudem in den (natürlich festsitzenden) Umlenkrollen durch hartgewordenes Fett festklebte. Der Drehkondensator sah sehr traurig aus, alles in diesem Bereich war heftig korrodiert. Auch einige Blechpaare im Kondensator waren weiß oxidiert und miteinander verwachsen (Rotor mit Stator). Das galt es erstmal freizumachen und zu reinigen, was auch tatsächlich gelang (eine alte PC-Slotblende paßte genau zwischen zwei Blechplatten zum freikratzen).

Kabinett des Grauens
Kabinett des Grauens

Natürlich sah das Gehäuse innen auch nicht perfekt aus. Deutlich sichtbar sind die Spuren, die die Feuchtigkeit hinterlassen hat, zusammen mit jeder Menge Dreck. Außen allerdings ist es, abgesehen von ein paar Kratzern, gut erhalten.

Gehäuse innen
Gehäuse innen

Elektrisch waren die üblichen Papierkondensatoren fällig (nur die kritischen wurden getauscht!), der bereits vor Jahren ersetzte Lade-/Siebelko war auch defekt. Kaputt waren auch ein paar Widerstände. Ein Drahtwiderstand war ganz offensichtlich durch Überlastung gestorben, ein paar andere waren schlicht unterbrochen, vermutlich ein Werk der Feuchtigkeit.

Defekte Widerstände
Defekte Widerstände

Schlußendlich war es dann vollbracht:

Es lebt!
Es lebt!