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PDP11/34


Bild: Gesamtansicht
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Hersteller:Digital Equipment Corporation
Typ:PDP11/34
Baujahr:1976
Technik:TTL (ALU mit 4x SN74S181) große Teile der Logik mit bipolaren ROMs 128 kWorte à 16 Bit MOS-Speicher
Preis:(Wir verkaufen unser Oma ihr klein Häuschen...)

Im Jahre 1970 brachte Digital Equipment eine neue Rechnerserie auf den Markt: Den PDP11. Im Gegensatz zu allen anderen DEC-Maschinen besitzt diese Reihe eine Wortbreite von 16 Bit. Trotzdem wurde der Einheitlichkeit halber weiterhin im Oktalsystem gearbeitet.

Das erste Modell war der PDP11/20. Er besitzt im Grundausbau 4 kWorte Kernspeicher und ein dem PDP8 entsprechendes Frontpanel. Später kamen weitere Modelle hinzu, so z.B. der PDP11/45 im Jahr 1972, PDP11/70 usw. Durch den Siegeszug der Modellreihe wurden Ende der 70er Jahre die VAX11/750 bzw. 11/780 vorgestellt, im Prinzip ein auf 32 Bit "aufgebohrter" PDP11.

Auch andere Hersteller ließen sich vom PDP11 inspirieren: Der Mikroprozessor Motorola M68000 im Jahr 1978 ist sozusagen ein PDP11-GTI: Er besitzt doppelt so viele Universalregister (16 zu 8), die auch doppelt so breit sind. Befehlsstruktur und die Syntax der Assemblersprache sind sich sehr ähnlich. Er ist, im Gegensatz zur VAX, aber nicht rückwärtskompatibel zum PDP-11.

1976 wurde dann der PDP11/34 auf den Markt gebracht. Er besitzt dank einer eigenen MMU einen 18-Bit Adreßraum (maximal 128 kWorte Speicher) sowie Speicherschutz. Optional sind ein Floatingpoint-Coprozessor und ein Prozessorcache.

Die Maschine im Museum lag einige Zeit im Depot, bis der Ehrgeiz geweckt wurde, auf ihr ein altes UNIX laufen zu lassen. Als Massenspeicher waren anfangs zwei RL01-Laufwerke mit je 5 MB Kapazität sowie ein TU10-Bandlaufwerk mit klassischen Vakuumkammern und einer Aufzeichnungsdichte von 800 bpi und 9 Spuren angeschlossen. Später wurde die Museum-Konfiguration erweitert bzw. geändert. Zur Zeit sind 1 RL01-Laufwerk (5 MB), ein RL02-Laufwerk (10MB) und eine RA80-Festplatte (120 MB) angeschlossen, sowie das TU10-Bandlaufwerk, ein TU56-DECtape und ein RK05-Laufwerk (2,5 MB). An Erweiterungen befinden sich im Rechner 128 kWorte MOS-Speicher sowie momentan 5 serielle Schnittstellen, an denen Terminals angeschlossen werden können.

Nachdem der PDP11/34 wieder flott gemacht wurde, wurden erste Erfahrungen mit RT11 und RSX11, beides Betriebssysteme von DEC, gesammelt. Bald wurde jedoch dank des UNIX-Archives (www.tuhs.org) bzw. der PDP11 UNIX Preservation Society (PUPS) ein UNIX installiert. Es handelt sich dabei um 2.9BSD (Quellen aus dem Jahr 1983 und früher). Anhand dieser Installation kann demonstriert werden, woher viele heute noch vorhandene UNIX-Tools wie stty, grep, yacc und natürlich tar im Zusammenhang mit dem Bandlaufwerk kommen bzw. aus welchem Umfeld sie stammen. Als Terminal können über die im Museum vorhandenen Terminalserver z.B. das HP2648, das ADM3a oder das Tektronix 4015 ange- schlossen werden. Der auch heute noch gebräuchliche Texteditor vi (Visual) wurde übrigens von der Steuerung mit Anlehnung an das ADM3a geschrieben.

Der PDP11/34 ist einer der kleinsten PDP11, auf denen UNIX läuft. Spätere Versionen wie 2.11BSD brauchen eine Maschine mit 22 Bit Adressen sowie per MMU getrennte Daten- und Codesegmente. Doch ist es erstaunlich, was mit dieser Minimalausstattung alles schon angestellt werden kann. Der PDP11 ist auch die klassische UNIX-Maschine schlechthin, denn bereits 1970 habe Dennis Ritchie und Ken Thompson das Grundgerüst des Ur-UNIX vom PDP7 her portiert und von da an zügig weiterentwickelt. In den Bell Laboratories, in denen die beiden angestellt waren, wurde UNIX bis zur Version 7 entwickelt. Parallel dazu begann in Berkeley die Entwicklung von BSD. Die 4BSD Versionen steuerten einiges zu den kommerziellen UNIX-Versionen wie SunOS etc. bei. Im Zuge der Philosophie offener Systeme wurden dann auch FreeBSD, NetBSD und OpenBSD entwickelt.