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Intellec 8/80


Bild: Detail
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Hersteller:Intel
Typ:Intellec 8/80 (884A)
Baujahr:1975
Seriennummer:174
Technik:µP Intel 8080 Halbleiterspeicher: 16KB RAM, 4KB ROM
Preis:DM 18.000,-

Die Firma Intel bot als Entwicklungssysteme f&ür ihre Mikroprozessoren die Intellec Systeme an: Intellec 4 und Intellec 4/40 für die 4-Bit Prozessoren i4004 und i4040, Intellec 8 und Intellec 8/80 für die 8-Bit Prozessoren. Während die DEC-PDP-Computer durch ihre Namensgebung so taten, als ob sie keine Computer wären, gaukelten die Intellec-Systeme mit ihrem aufwendigen, aber sinnlosen Frontpanel einen Minicomputer vor, der sie nicht waren: Ein Frontpanel ist bei einem Computer mit Kernspeicher, der kein ROM besitzt, zwingend notwendig, um zu Beginn einmalig einen Urlader in den Speicher zu bringen. Ein Mikrocomputersystem mit ROM und RAM hat auf jeden Fall ein Monitorprogramm im ROM, so daß der Computer komplett über die serielle Schnittstelle per Teletype bedient werden kann. Es ist außerdem nicht möglich, die internen Register des Prozessor im Lampenregister anzuzeigen, wie es bei einem in TTL-Technik aufgebauten Prozessor möglich ist.

Rechts auf dem Frontpanel sind zwei Textool-Sockel zu sehen, in denen 1702 EPROMS (256 Byte, Programmierspannung 48V an den Datenleitungen) programmiert werden können.

Ausschnitt des Frontpanels
Ausschnitt des Frontpanels

Das Gerät ist eingeschaltet, der Monitor läuft.

Screen shot
Screen shot

Auf dieser Photographie des HP 2648-Schirmes sieht man einen Ausschnitt einer Session am Intellec 8:

Nach dem Einschalten meldet sich der Monitor bescheiden mit der Angabe der CPU und der Version. Das Intellec-System gab es ja zunächst mit dem Intel 8008. Durch Tausch einiger Platinen war ein Upgrade auf 8080 möglich.
Der Prompt (ein Punkt) kommt einem OS/8 oder RT/11-Benutzer sehr bekannt vor.

Der Befehl X zeigt den Inhalt der 8080-Register an, in der nächsten Zeile werden einige Register mit XA verändert.

Der Dump der ersten Speicherzellen (D0,3F) zeigt, daß der Reset-Vektor der RST-Tabelle beim Einschalten nicht vorbesetzt wird. Bisweilen geht deshalb das Einschalten schief. Der Benutzer muß dann die ersten drei Worte am Frontpanel manuell setzen. Meistens klappt es aber trotzdem.
Vorsichtshalber wird hier aber mit dem Befehl S0 der Speicher richtig gesetzt: C3 00 38 ist die Einsprungadresse in den Monitor. Diese Einsprungadresse stammt auch noch vom 8008: Der konnte ja nur 16KB Speicher addressieren.